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Schlagwort: Amphibien

Amphibien-Sichtungen melden

Mit Oktober beginnt die Herbstwanderung der Amphibien. Besonders bei feuchtem Wetter sind Frösche, Kröten und Co. unterwegs, um in ihre Winterquartiere zurückzukehren. Die Herbstwanderung der Amphibien dauert üblicherweise bis Mitte November. In dieser Zeit queren sie viele Straßen, wo ihnen – wie im Frühjahr – der Verkehrstod droht. Besonders häufig sind Amphibien dabei auf Straßen anzutreffen, die durch Wälder führen oder in der Nähe von stehenden Gewässern verlaufen.

Der Naturschutzbund appelliert deshalb an alle Autofahrer, gerade an Regentagen langsam zu fahren und auf die Amphibien Rücksicht zu nehmen! Amphibien-Sichtungen sollen zudem auf www.naturbeobachtung.at gemeldet werden, damit hilft man bei der Dokumentation der Wanderkorridore.

Foto: Robert Hofrichter

Wo kriecht und schlängelt es noch?

Naturschutzbund sucht nach Amphibien – Bevölkerung soll Beobachtungen von Frosch und Co. melden.

Ihre Lebensweise macht sie zu ganz besonderen Lebewesen: Amphibien leben sowohl im Wasser als auch an Land. Doch gerade das macht sie höchst empfindlich gegenüber Veränderungen ihres Lebensraums. Genügt einer dieser beiden Bereiche nicht mehr ihren Lebensansprüchen, verschwinden sie. Inzwischen sind sämtliche heimischen Amphibienarten bedroht. Hauptursache ist die intensive Nutzung der Landschaft. Der Rückgang der Amphibienpopulationen macht es notwendig, über die noch vorhandenen Bescheid zu wissen. Doch wir wissen zu wenig, um sie wirksam unterstützen zu können. Der Naturschutzbund sammelt deshalb Beobachtungen von Amphibien und bittet die Bevölkerung um Unterstützung. Sichtungen sollen auf www.naturbeobachtung.at gemeldet werden. Schwerpunktgebiet des Projektes ist die Steiermark.

Ohne geeignete Laichgewässer gibt es keine Amphibien. Doch die werden immer weniger. Viele fielen der Flurbereinigung zum Opfer, werden intensiv für die Fischzucht genutzt oder sind durch Agro-Chemikalien massiv beeinträchtigt. Darüber hinaus ist die Wanderung zu den verbliebenen Laichgewässern oft lebensgefährlich: Zu Tausenden werden Frosch und Co. dabei auf den Straßen überfahren. Einen kleinen Ausgleich für die fehlenden Laichgewässer in der Natur bilden Garten- und Schwimmteiche. Vor allem unsere Molcharten profitieren von ihnen, in geringerem Ausmaß auch Frösche, Kröten und Unken.

Situation in der Steiermark

In stehenden Gewässern leben vor allem See- und Tümpelfrosch, sie zählen zur Gruppe der Wasserfrösche. Der Tümpelfrosch ist der kleinere und auch der anspruchsvollere der beiden. Seine Bestandssituation in der Steiermark ist aktuell völlig unbekannt.

Vom Aussterben bedroht ist die Knoblauchkröte, der Balkan-Moorfrosch gilt als stark gefährdet. Beide Arten sind vor allem in extensiv betriebenen Fischteich-Komplexen mit ausgedehnten Röhrichtzonen der Süd- und Oststeiermark zu finden. Dort sind auch die größten Bestände des Laubfrosches. Die vom Aussterben bedrohte Wechselkröte trifft man noch fallweise in Schotterabbaugebieten und Rückhaltebecken des Grazer Beckens und im Raum Radkersburg.

Die Steiermark bietet waldbewohnenden Amphibien noch viele Lebensräume. Diese werden aber in mittleren und tieferen Lagen massiv durch Forststraßenbau und die damit verbundenen Entwässerungen sowie durch Fichten-Monokulturen beeinträchtigt. Vor allem Gelbbauchunke, Bergmolch, Springfrosch und Feuersalamander sind davon betroffen.

In höheren Gebirgslagen sind Amphibien vor allem durch den Rückgang der extensiv betriebenen Almwirtschaft gefährdet, durch die die Berglandschaft abwechslungsreich gestaltet wird. Auch schafft das Weidevieh oft viele Kleinstgewässer, wertvolle Amphibienbiotope, sofern die Beweidung nicht zu allzu intensiv ist. In der montanen Stufe kann man den als Gebirgsart noch weit verbreiteten Alpensalamander treffen. Zu seiner Verbreitung in tieferen Lagen (700 bis 1.200 m Seehöhe) ist in der Steiermark aber nahezu nichts bekannt.

„Besonders prekär ist der Wissensstand um die Amphibien in der Obersteiermark, in den Tälern des Steirischen Randgebirges und generell in den bewaldeten Gebieten der montanen Zone“, sagt Amphibien-Experte Werner Kammel. „Deshalb erhofft sich der Naturschutzbund durch die Unterstützung der Bevölkerung mehr Wissen, um den bedrohten Tieren besser helfen zu können. Wer also eine der heimischen Amphibien in der Steiermark sieht, möge dies bitte unbedingt auf www.naturbeobachtung.at melden.“ Alle Beobachtungen fließen in das Forschungsprojekt ein, mit dem ein Überblick über die aktuelle Verbreitung von Frosch, Salamander und Co. gewonnen werden soll.

Das Projekt „Amphibien und Reptilien in der Steiermark“ ist eine Initiative vom Naturschutzbund Österreich. Fördergeber sind das Land Steiermark und die EU. Projektpartner sind naturbebachtung.at, Naturschutzbund Steiermark, önj Steiermark, die steiermärkische Berg- und Naturwacht sowie das Technische Büro Mag. Dr. Werner Kammel.

 

Foto: Robert Hofrichter

Die Amphibien sind los

Naturschutzbund bittet um Unterstützung: „Froschklauber“ und Amphibienmelder gesucht.

Frostfreier Boden, Abendtemperaturen ab 4°C und Regen bedeuten gute Bedingungen für Amphibien, um sich auf die Wanderschaft zu ihren Laichgewässern zu begeben. Zu den ersten, die zu ihren Laichplätzen aufbrechen, gehören Erdkröte, Grasfrosch, Teichmolch und Bergmolch, in vielen Gebieten Österreichs sind sie bereits unterwegs. Um bei den Laichgewässern anzukommen, müssen die Tiere heute vielfach Straßen überqueren, was für sie oft tödlich endet. Der Naturschutzbund sucht deshalb Freiwillige, die den Amphibien sicher über die Straße helfen. Außerdem sollen Amphibienbeobachtungen gemeldet werden.

Schon bei einer Verkehrsdichte von nur 60 Autos pro Stunde kommen 90 Prozent der wandernden Erdkröten zu Tode. Dabei spielt es meist keine Rolle, ob die Tiere direkt von den Autoreifen erwischt werden, oder das Fahrzeug nur über sie hinweg fährt. Denn ab einer Geschwindigkeit von 30 km/h kann der fragile Amphibienkörper dem Luftwirbel nicht standhalten, die Tiere werden buchstäblich zerfetzt.

Damit die Amphibien bei ihrer Laichwanderung erst gar nicht auf die Straßen gelangen, gibt es im ganzen Land Amphibienschutzzäune. Diese müssen aber während der Wanderzeit täglich betreut werden: Viele Freiwillige sind jedes Jahr im Einsatz, um Erdkröte, Grasfrosch und Co. sicher über die Straße zu bringen.

Der Naturschutzbund bittet nun um Unterstützung bei dieser wichtigen Arbeit. Freiwillige melden sich bitte beim Naturschutzjugend Steiermark: office.stmk@naturschutzjugend.at

Auch allgemeine Amphibienbeobachtungen sollen gemeldet werden. Diese sammelt der Naturschutzbund auf www.naturbeobachtung.at oder über die App www.naturbeobachtung.at

 

Foto: Naturschutzbund/Wolfgang Schruf